Die Besten aus zwei Welten.

Unsere Geschäfts­führer über die Idee, ein neues Unter­nehmen zu gründen, und warum sie damit Erfolg haben werden.

Steffen Schreiber, Kaufmännischer GF
Ronny Erge, Technischer GF

Steffen Schreiber und Ronny Erge, wie kam es zu der Idee, Hirsch + Lorenz Holzbau zu gründen?

SCHREIBER: Die Baubranche befindet sich im Umbruch. Durch den ökologischen Wandel entwickelt sie sich hin zu regenerativen Baustoffen. In den nächsten Jahren werden wir eine noch stärkere Verlagerung vom Betonbau zum Holzbau erleben. Die Verschmelzung des Ingenieurbau-Know-hows von Hirsch + Lorenz Ingenieurbau mit den personellen Kompetenzen von Green Constructions passt da perfekt in die Zeit.

ERGE: Bei Green Constructions haben wir den Holzbau über zehn Jahre weiterentwickelt. Dabei sind auch unsere fachlichen Kompetenzen für große Bauvorhaben gewachsen. Um Großprojekte wie gewohnt zuverlässig und termintreu abwickeln zu können, braucht es aber zusätzlich zur Holzbau-Kompetenz auch Erfahrung bei ihrer Realisierung. So entstand die Verbindung zur H+L-Gruppe – und mit der Zeit die Idee zur Hirsch + Lorenz Holzbau.

Steffen, du hast den Ingenieurbau bei Hirsch + Lorenz entscheidend mitgeprägt. Ist Holzbau das Beste aus zwei Welten – und wenn ja, warum?

SCHREIBER: Nach acht Jahren Beteiligung an der Hirsch + Lorenz Ingenieurbau und ihrer Entwicklung von 15 auf über 40 Mio. € Umsatz haben wir erkannt, dass der Baustoff Beton zunehmend durch Holz ersetzt wird. Jetzt geht es darum, die Kompetenzen zu bündeln. Die positive Entwicklung der Ingenieurbau GmbH wird Synergieeffekte in der Holzbau GmbH erzeugen. Davon profitieren auch Bauherrinnen und Bauherren, denn bei uns finden sie Kompetenz vom reinen Holzbau über den Hybridbau bis hin zum klassischen Betonbau. Insofern gibt es bei uns tatsächlich das Beste aus zwei Welten.

Hirsch + Lorenz Holzbau realisiert große und anspruchsvolle Bauvorhaben, aber auch Fassadensanierungen. Was sind die wichtigsten Unterschiede gegenüber herkömmlichen Bauweisen und wie seid ihr dafür gerüstet?

ERGE: Industrieller Holzbau bietet enorme Flexibilität bei der Gestaltung von Gebäuden, da die Bauteile leicht an die gewünschte Form und Größe angepasst werden können. Das ermöglicht eine breitere Palette von Architekturstilen und -formen. Weil viele Arbeitsschritte schon im Vorfeld erledigt werden können, verkürzt sich die Bauphase erheblich. Niedrigere Kosten und weniger Belastung für Anwohner und den öffentlichen Verkehr sind die positive Konsequenz.

SCHREIBER: Im Vergleich zu anderen Baumaterialien wie Beton oder Stahl verbraucht Holz weniger Energie und stößt weniger CO2 aus. Als nachhaltiges, erneuerbares Baumaterial trägt es dazu bei, den ökologischen Fußabdruck unserer Branche zu verkleinern.

Die Nachverdichtung im städtischen Raum wird gerade breit diskutiert. Ist das auch für den industriellen Holzbau ein interessantes Thema?

ERGE: In vielen Stadtgebieten gibt es Gewichtsbeschränkungen für Gebäude, um die Infrastruktur zu schützen. Holz als Baumaterial ist ja wesentlich leichter als Stahl und Beton. Mit Holz können bei gleichem Gewicht höhere Gebäude gebaut werden. Außerdem können die vorgefertigten Bauteile schnell vor Ort montiert werden. Das reduziert auch den Bedarf an schweren Baumaschinen.

SCHREIBER: Nachverdichtung ist mit industriellem Holzbau durchaus möglich. Holz bietet als Baumaterial im urbanen Raum viele Vorteile. Stadtplaner und Architekten sehen Holz zunehmend als nachhaltige und innovative Lösung für die städtische Verdichtung. Hier liegt unsere Chance.

Welche Vorteile seht Ihr mittel- und langfristig im industriellen Holzbau?

SCHREIBER: Holz ist so vielseitig, dass es für viele Bauvorhaben geeignet ist – von Einfamilienhäusern über gewerbliche Gebäuden bis zu öffentlichen Einrichtungen. Eine Holzbau-Firma kann eine breite Palette von Kunden bedienen, sich auf verschiedene Themen spezialisieren und nicht zuletzt auch mit gutem Gewissen bauen.

ERGE: Da die Bauteile im industriellen Holzbau in einer Werkstatt vorgefertigt werden, lässt sich die Bauzeit um bis zu 50 Prozent verkürzen. Weil sie in einer kontrollierten Umgebung hergestellt werden, sind die Teile meist präziser als Bauteile, die vor Ort gefertigt werden müssen. Ein höherer Qualitätsstandard und eine niedrigere Fehlerquote lassen die Kosten sinken. Doch allein schon wegen seiner hohen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit gehört dem Holzbau die Zukunft. Wir sind darauf vorbereitet.

Steffen und Ronny – danke für das Gespräch.